Die Mauer auf dem AlexanderplatzKunstaktion im Rahmen des Projekts
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Niemand hat die Absicht, eine Festung Europa zu errichten
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Weltweit symbolisiert der 9. November 1989 das Ende des Kalten Krieges und der Teilung Europas; euphorisch begrüßten besonders die Deutschen die neue Bewegungsfreiheit. Seither sind rund um das im Vertrag von Schengen definierte Europa neue Mauern gebaut worden, ob an der Straße von Gibraltar oder an der polnisch-ukrainischen Grenze. Jedes Jahr sterben Hunderte von Flüchtlingen beim Versuch, die befestigten Außengrenzen der EU zu überwinden. Der Bau dieser Schengen-Mauer wurde hier in Berlin beschlossen: Es ist vor allem die Bundesregierung, die auf die Abschottung der vermeintlich bedrohten Festung Europa drängt. Mit Inszenierungen, Informationen und Interviews thematisierten ForscherInnen des Instituts für Nomadologie und Mitglieder der Berliner Geschichtswerkstatt die Mauer von Schengen. Sie informierten über den Ausbau des europäischen Grenzregimes seit 1989, über seine konkrete Ausgestaltung an exemplarischen Orten und über die Opfer der inhumanen Abschottungspolitik. Und sie stellten die Bilder in Frage, die die Festung Europa in unseren Köpfen hervorruft: Was bedeutet Schengen-Europa für Menschen dies- und jenseits dieser Mauer? Die neue Berliner Mauer stand vom 30. August bis zum 1. September 2004 auf dem Alexanderplatz. Performative Grenzkontrollen mit Visa-Vergabe erlaubten den PassantInnen, die Mauer zu durchschreiten und einen Projektionsraum mit Videoinstallationen zum Thema Grenze zu betreten. Nach der Demonstration der Anti-Lager-Action-Tour gegen Abschiebegefängnisse und Ausreiselager wurde die Mauer wieder abgebaut - so wie hoffentlich auch bald die Mauern der Festung Europa abgebaut werden. Am 7. November 2004 findet im Vorfeld des 15. Jahrestags der Maueröffnung eine Tagung mit Vorträgen, Filmen und Diskussionen statt. > Tagung
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