Tagung am Sonntag, 7. November 2004:Vorträge, Diskussionen, Filme |
ASV der Kunsthochschule Berlin-Weißensee |
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Mauern. Berlin - Schengen 1989 - 2004Vor 15 Jahren fiel die Berliner Mauer. Seitdem sind um das im Vertrag von Schengen definierte Europa neue Mauern errichtet worden, als geographische Grenzbefestigungen nach außen und als unsichtbare Grenzen im Innern. Während Flüchtlinge und MigrantInnen in ihrer Bewegungsfreiheit beschnitten werden, erhalten EU-BürgerInnen innerhalb von Europa Reisefreiheit. Die europäische Integration geht einher mit der Abschottung nach außen und der Konstruktion einer europäischen Identität als privilegierter Ort in einer bedrohlichen Welt. Die Frage nach der Verschiebung prekärer Arbeitsverhältnisse und die veränderte Diskussion um den Wert von Bewegungsfreiheit seit 1989 waren Schwerpunkte der gemeinsamen Auseinandersetzung. Eine ganztägige Veranstaltung "Mauern I Berlin-Schengen 1989-2004" des Instituts für Nomadologie und der Berliner Geschichtswerkstatt bildete den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe
"Reisefreiheit" von Studierenden der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Neben einem Blick auf die aktuellen Strategien der EU-Staaten, virtuelle und physische Mauern zu errichten, sollte die Bildproduktion um Mauern und Grenzen reflektiert werden, die diese staatlichen Strategien umspielt, um die Unveräußerlichkeit des Grundrechts auf Bewegungsfreiheit zu unterstreichen. Insofern Mauern als Projektionsflächen erscheinen, als fantastische Räume der Realisation von Furcht und Begehren, insofern sie Wirklichkeiten konstituieren und strukturieren, wird ihre Überwindung auch für diejenigen notwendig, die glauben, auf der besseren Seite zu stehen.
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