Broschüre "Mauern, Projektionen, Reisefreiheit" (Furthur 2) |
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Institut für Nomadologie, Berliner Geschichtswerkstatt (Hrsg.), Mauern, Projektionen, Reisefreiheit. Berlin - Schengen, 1989 - 2004 (Furthur. Aspekte der Bewegungslehre, Heft 2), Berlin 2005Broschüre mit Beiträgen der Tagung und weiteren, z. T. englischen Hintergrundtexten zu folgenden Themen:
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Aus dem VorwortIm August 2004 wurde auf dem Alexanderplatz die Berliner Mauer neu aufgebaut, 15 Jahre nachdem die alte Berliner Mauer gefallen war und rund 10 Jahre nach dem Inkrafttreten des Grenzregimes von Schengen. Die neue Berliner Mauer, eine Fassade aus Styropor und Holz, wurde errichtet, um aufzuzeigen, dass von Staaten errichtete Grenzen neben vielen Unterschieden zwei zentrale Charakteristika teilen. Sie sollen menschliche Bewegungen regulieren und sie sollen kollektive Identitäten formen. Der provokante Kommentar zur bundesdeutschen Erinnerungspolitik, in der böse Grenzen immer nur die anderen errichten, und die Kritik des europäischen Grenzregimes standen auch im Mittelpunkt einer Tagung im November 2004 in der Offenen Universität Berlin. Wie die Aktion auf dem Alexanderplatz wurde auch die Tagung in einer Kooperation von Berliner Geschichtswerkstatt und dem Institut für Nomadologie realisiert. Organisiert durch die Autonomen Studentischen Vorhaben der Kunsthochschule Weißensee wurden darüber hinaus in der Veranstaltungsreihe „Reisefreiheit“ verschiedene Praxen der Bildproduktion vorgestellt und reflektiert, die die herrschenden Wahrnehmungen von Grenzen und Kollektiven herausfordern. Neben Beiträgen zu der Tagung werden in dieser zweiten Ausgabe von furthur weitere Projekte und Arbeiten vorgestellt, die aus zeitlichen Gründen bei unseren Veranstaltungen nicht präsentiert werden konnten. Der Aufbau von furthur folgt drei Schritten. Im ersten Teil schauen wir zurück auf den Vergleich von Berliner Mauer und dem Grenzregime von Schengen. Cord Pagenstecher diskutiert die historischen Parallelen und Unterschiede der beiden Grenzen, und Fabian Frenzel versucht vor dem Hintergrund des Beispiels der Berliner Mauer die Produktion einer europäischen Identität zu analysieren. Im zweiten Teil werden zwei Beispiele aus der realpolitischen Praxis der Auseinandersetzung mit dem deutschen Grenzregime vorgestellt. Die Gruppe Elexira und die Flüchtlingsinitiative Brandenburg resümieren ihre nunmehr dreijährige Auseinandersetzung mit der Wohnungsbaugesellschaft Mitte in Berlin um Lohnraub an illegal Beschäftigten. Danach wird in einem unkommentierten Prozeßprotokoll der erfolgreiche Kampf eines Asylbewerbers gegen die Residenzpflicht dokumentiert. Im dritten Teil schauen wir an die Außengrenzen der Europäischen Union und darüberhinaus. Der Journalist Guy-Pierre Chomette zeichnet die Folgen des neuen Grenzregimes in kleinen Gemeinden entland der neuen Ostgrenze der europäischen Union nach. In der Projektarbeit der spanisch-marokkanischen Internetaktivisten von Indymedia Estrecho in diesem Sommer zeigt sich die Möglichkeit, durch den Gebrauch der Neuen Medien die europäischen Aussengrenzen zu überwinden und Brücken zu bauen. Miranda Bence-Jones’ kunsttheoretische Reflektion über die Arbeiten nordamerikanischer „Grenzkünstler“ analysiert das koloniale Verhältnis von Furcht und Begehren gegenüber dem Anderen. Dank sei an dieser Stelle allen gesagt, die es ermöglicht haben, dass dieses Heft entstehen konnte. Viel Spaß mit Furthur!
Impressum82 Seiten, Schutzgebühr 1,50 Euro plus Versandkosten mitarbeit: miranda bence-jones, guy-pierre chomette, elexir-a, fabian frenzel, myriam goinard, jose perez de lama, sergio moreno, pablo de soto, cord pagenstecher. v.i.s.d.p.: fabian frenzel, wiener str. 19b, 10999 berlin. layout: peer göbel fotos: cord pagenstecher (mauern.projektionen), pablo de soto, jose perez de lama, marta paz, hd_(i) bcn, peer göbel. auflage: 500 redaktionsschluß: 3.1.2005 furthur erscheint mit unterstützung von netzwerk e.v. > Buchankündigung (PDF) |
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