Schöneberg im Aufbruch – Wendejahre zwischen 1874 und 1919

7.September
13:00 15:30 Uhr

Stadtteilführung in Kooperation mit der VHS Tempelhof-Schöneberg

Noch im Jahre 1867 behauptete ein Besucher Alt-Schönebergs, es sei unmöglich, auf den morastigen Wegen des Ortes zu Fuß fortzukommen, wolle man nicht Gefahr laufen, Schuhe oder Stiefel zu verlieren. Bei dieser Aussage möchte man meinen, das Dorf habe sich seit Gründung kaum verändert, was aber natürlich nicht der Fall ist.Immerhin erhielt Schöneberg 1853 als einziger Vorort Berlins Gasbeleuchtung. Auch profitierten insbesondere Gastwirte von der zum Teil schon 1791 befestigten Landstraße nach Potsdam. Als 1838 unmittelbar am Ortsrand die erste preußische Eisenbahnlinie fuhr, gab es darüber und über die umfangreichen Bebauungspläne Hobrechts noch jahrelange Streitigkeiten im Gesamtgemeinderat des 1874 eingeweihten Amtshauses.

Zwar waren in der Ortsverwaltung nur zwei Bauern vertreten, die jedoch ein außerordentliches Mitspracherecht ausübten, wenn es um die städtebauliche Neuplanung Schönebergs ging. Da Sie im Besitz vieler Grundstücke waren, folgte man schließlich ihren Vorschlägen bezüglich einer Durchmischung von Mietskasernen, Hinterhofindustrie und herrschaftlichen Wohnungen für höhere Beamte, Fabrikanten, Kaufleute, Pensionäre, Witwen und höhere Militärs. Den Bau von großen Fabriken jedoch lehnte man ab. So musste die Firma Goerz 1887 nach Friedenau ausweichen und schrieb eine ungewöhnliche Firmengeschichte, welche in den Höfen und Gebäuden noch bis heute sichtbar ist.

Es wird eine gültige BVG-Fahrkarte benötigt.

Treffpunkt für angemeldete Teilnehmende: Berliner Geschichtswerkstatt, Goltzstraße 49, 10781 Berlin (U-Bahnlinie 7, Station: Eisenacher Straße)

Führung: Marita Filipowsky, Berliner Geschichtswerkstatt e. V.

Anmeldung notwendig bei der VHS Tempelhof-Schöneberg, Kursus TS101.002H Marita Filipowsky

Kosten: 7,70 € (ermäßigt: 5,35 €)