Veranstaltung der VHS Tempelhof-Schöneberg in Zusammenarbeit mit der Berliner Geschichtswerkstatt e. V.
Die Veranstaltung wurde in den Herbst 2024 verschoben.
Ort: Lichtenrade, Alte Mälzerei, 12307 Berlin, Steinstraße 41, VHS-Kursraum 2.08
Vortrag und Lesung aus dem gleichnamigen Buch der Geschichtswerkstatt
Lichtenrade
Die Geschichtswerkstatt Lichtenrade hat vor 40 Jahren begonnen,
die Geschichte des südlichen Tempelhofer Ortsteils im Nationalsozialismus zu
erforschen und darüber zu berichten. So auch über die Ereignisse in der
Silvesternacht 1932/33, als Erich Hermann, ein junger Kommunist aus einer
Lichtenrader Arbeiterfamilie durch einen SA-Mann erstochen wurde. Diese
Geschichte führte in Lichtenrade vor genau 20 Jahren zu der Benennung des
Platzes an der Wünsdorfer Straße/ Ecke Blohmstrasse in Erich-Hermann-
PlatzDie historischen Hintergründe sind von der Lichtenrader
Geschichtswerkstatt jetzt erneut in einem Buch publiziert worden. Basierend
auf den durch Zeitzeugen überlieferten und in den 1980er Jahren durch die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) dokumentierten
Informationen, hat die Geschichtswerkstatt Lichtenrade die Ereignisse und
deren Hintergründe genauer recherchiert und bereits 1990 zum ersten Mal
veröffentlicht. Seitdem wurden weitere Quellen erschlossen und ausgewertet,
so unter anderem die Prozessakte des Strafverfahrens gegen den SA-Mann
Fritz Osthoff, der Erich Hermann erstochen hatte und im März 1933 vom
Landgericht in Berlin freigesprochen wurde. In der vorliegenden Publikation
wird der aktuelle Forschungsstand und die bis heute reichende
Erinnerungsgeschichte an Erich Hermann reflektiert. Musikalisch umrahmt wird
die Veranstaltung von der Theater- und Musikgruppe Tutu Sabotage / Trörö
Sabotage, die die Geschichte zu einem Theaterstück „Schwester, was bleibt
uns denn?“ verarbeitet hat, das bereits mehrmals in Lichtenrade aufgeführt
wurde.
Referent: Dr. Andreas Bräutigam, Berliner Geschichtswerkstatt e. V.
Die Anmeldung ist notwendig unter der Kursnummer TS102.013F.