Geschichtswerkstatt
Lichtenrade |
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Wir über uns
Unsere
Gruppe entstand im Rahmen der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde
Berlin-Lichtenrade. Anlass waren die Gedenkveranstaltungen im Jahre 1983 zum
50. Jahrestag der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, bei denen wir
erstmals von der Existenz des Außenlagers des KZ Sachsenhausen in Lichtenrade
erfuhren. Durch erste Begegnungen mit Zeitzeugen, die wir auf gemeinsamen
Gedenkstättenfahrten nach Polen machten, fühlten wir uns in die
Verantwortung genommen, zuhause in Lichtenrade weiter an diesem Thema zu
arbeiten.
Unsere
Arbeit basiert nicht nur auf Literaturrecherchen und Archivarbeit, sondern vor
allem auf der Befragung von über einhundert Zeitzeugen. Kontakte zu
Zeitzeugen führten uns auch bis nach Israel, in die Niederlande, in die
Ukraine und in die USA.
Wir
verstehen Erinnerungsarbeit nicht als Selbstzweck. Es geht uns darum, durch
die Auseinandersetzung mit der Geschichte am eigenen Wohnort („Direkt vor
der Haustür“), am Schicksal der Nachbarn, Zeitgeschichte und die eigene
Verstrickung darin nachvollziehbar zu machen. Daraus ergibt sich für uns die
Erkenntnis, dass jeder Anteil an der gesellschaftlichen Entwicklung hat und
Einfluss nehmen kann. Dies eröffnet in der Konsequenz die Möglichkeit zu
verantwortlichem Handeln heute und morgen. In diesem Sinne sind unsere Aktivitäten
zukunftsorientiert.
Seit
November 2002 sind wir Projektgruppe der Berliner Geschichtswerkstatt e.V.
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Projektmitglieder
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Dr. Andreas Bräutigam, Dipl.-Ing., Vorstandsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt e.V., Thema: SA-Terror in Lichtenrade.
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Petra Heidebrecht, Historikerin, Thema: Evangelische Kirche und Redaktion.
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Thomas Quilitzsch, Sozialpädagoge, Thema: Zwangsarbeit und Alltag in Lichtenrade.
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Lutz Sand, Berufsschullehrer, Vorstandsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt e.V., Thema: Schule am Beispiel der Ulrich-von-Hutten-Oberschule.
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Dagmar Schneider-Krane, Lehrerin, Thema: Schicksale der jüdischen Mitbürger
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Sönke Schneidewind, Politologe, Thema: Judenverfolgung
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Ruth Zantow, 41 Jahre, Sozialpädagogin, Vorstandsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt e.V., Thema: KZ Außenlager von Sachsenhausen.
Wir suchen ständig Zeitzeugen, Dokumente, Fotos etc.
über die Zeit des Nationalsozialismus in Lichtenrade und freuen uns,
wenn Sie zu uns Kontakt aufnehmen.
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Aktivitäten der Geschichtswerkstatt Lichtenrade
1985 |
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Ausstellung: „Lichtenrade 1933-1945",
Evangelischer Kirchentag in Düsseldorf.
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Ausstellung: „Lichtenrade 1933-1945",
Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade.
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SFB-Radiosendung: „Zeitzeugentreffen zum 40. Jahrestag
der Befreiung vom Nationalsozialismus" (8. Mai 1985).
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Mitarbeit am Ausstellungskatalog der VVN Westberlin Verband
der Antifaschisten: "40 Jahre danach. 22. April Befreiung des
KZ Sachsenhausen. 8. Mai Befreiung von Faschismus und Krieg",
Berlin 1985
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1987 |
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Errichtung des Mahnmals für das ehemalige
KZ-Außenlager von Sachsenhausen auf Initiative der
Geschichtswerkstatt-Lichtenrade. > Bild
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Veranstaltung: „Jiddische Lieder", mit der Gruppe
Siedem, und Gedenkveranstaltung am Mahnmal für das ehemalige
KZ-Außenlager.
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1988 |
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Veranstaltung: „Frauen im Widerstand", mit Gerda
Szepansky, Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade.
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Kundgebung zur Reichspogromnacht (9. November 1938).
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1990 |
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Ausstellung: „Jüdisches Leben in Lichtenrade
1933-1945", Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade.
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Buchveröffentlichung: „Direkt vor der Haustür.
Berlin-Lichtenrade im Nationalsozialismus". > Titel
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1991 |
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Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz
mit Sachspenden für die Gedenkstättenarbeit.
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Veranstaltung: „Sinti und Roma", mit Otto und
Markus Rosenberg
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1993 |
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1994 |
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Preisverleihung der Harold-Bob-Stiftung an die
Geschichtswerkstatt Lichtenrade
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Veranstaltung: „Denn in uns zieht die Hoffnung
mit", Bericht mit Diavortrag des ehemaligen
Sachsenhausen-Häftlings Wolfgang Szepansky
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1996 |
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1997 |
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Überarbeitete Ausstellung: „Lichtenrade
1933-1945", Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade
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Veranstaltung: „Ein Abend wider das Vergessen"
mit Zeitzeugen; Gesprächsforum mit der Geschichtswerkstatt-Lichtenrade
und der Kreuzberger Liederwerkstatt
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2002 |
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„Dennoch ging ich diesen Weg", Lesung und
Ton-Dia-Show mit Wolfgang und Gerda Szepansky
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Radtour zum Thema „Zwangsarbeit" im
Rahmenprogramm des Ausstellungsprojektes „Zwangsarbeit in Berlin"
der Berliner Regionalmuseen
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Gedenkstättenfahrten mit Zeitzeugen in die
Gedenkstätte Sachsenhausen
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Verleihung der Urkunde für besondere Verdienste um den
Bezirk Tempelhof-Schöneberg durch den Bezirksbürgermeister
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Eintritt in die Berliner Geschichtswerkstatt e.V. als
Projektgruppe Geschichtswerkstatt-Lichtenrade
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2003 |
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Begegnung des ehemaligen Häftlings des Außenlagers
Lichtenrade des KZ Sachsenhausen (Stanislav Marjanovič Veržbickij
aus der Ukraine) mit Lichtenrader Jugendlichen. Projekt in Kooperation
mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" > Bild
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Sachverständigentätigkeit im Ausschuss für Bildung
und Kultur der BVV Tempelhof-Schöneberg zur Frage der Platzbenennung
und Gedenktafel für Erich Hermann
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2005 |
- Besuch des ehemaligen Häftlings des Außenlagers Lichtenrade des KZ Sachsenhausen Michael Gero in
Hamburg
- Begegnung mit dem ehemaligen Häftling des Außenlagers Lichtenrade des KZ Sachsenhausen Dr. Ernst Neugroschl (USA) im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung von
Sachsenhausen
- Öffentliche Enthüllung der Straßenschilder am Erich-Hermann-Platz durch den
Bezirksbürgermeister > Bild
1, Bild 2
- Lesung "Der lange Weg nach Palästina - Die Geschichte einer Lichtenrader Familie in Briefen - 1910
-1947"
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2006 |
- Mitarbeit an der Monographie "Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen
Konzentrationslager. Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald.", herausgegeben von Wolfgang Benz und Barbara Diestel, München
2006
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2007 |
- Auszeichnung der Geschichtswerkstatt Lichtenrade für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Förderpreis des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg.
- "Stolpersteine - Direkt vor der Haustür". Mitarbeit in der Initiative Stolpersteine Lichtenrade. Verlegung von 33 Stolpersteinen durch den Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an Lichtenrader Bürgerinnen und Bürger, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet
wurden > Flyer (PDF, 5 MB)
- "Auf den Spuren jüdischen Lebens in Lichtenrade - Begegnung mit einem Zeitzeugen". Begegnung des ehemaligen Häftlings des Außenlagers Lichtenrade des KZ Sachsenhausen (Dr. Ernst Neugroschl aus den USA) mit Lichtenrader Jugendlichen. Projekt im Rahmen der Stolperstein-Verlegung in Kooperation mit der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft" > Bild
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2008 |
- Lesung "Der lange Weg nach Palästina. Die Geschichte einer
Lichtenrader Familie in Briefen, 1910 -1947" > Einladung
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Und dazwischen immer wieder:
- Rundgänge und Radtouren durch Lichtenrade zu den Themen "Lichtenrade im Nationalsozialismus", NS-Zwangsarbeit in Lichtenrade" und "Stolpersteine gegen das Vergessen", seit 2008 auch in Kooperation mit den
Heimatmuseen Tempelhof-Schöneberg.
- Mitwirkung an antifaschistischen Stadtrundfahrten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und Veranstaltungen zu speziellen Themen des Nationalsozialismus in Lichtenrade.
Auf Anfrage:
- Veranstaltungen für Schüler und Schülerinnen,
- Informationen für Fachlehrer.
Unser Buch:
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„Geschichtswerkstatt Berlin-Lichtenrade (Hg.):
Direkt vor der Haustür. Berlin-Lichtenrade im Nationalsozialismus."
1990 erschienen im Steidl-Verlag (Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste)
ist leider vergriffen. Eine zweite, veränderte und erweiterte Auflage befindet sich in Vorbereitung.
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Weitere Informationen zur Zwangsarbeit in Berlin finden Sie
unter:
Projekt "NS-Zwangsarbeit" der Berliner Geschichtswerkstatt
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Stand: 10/2008
Sie können mit uns Kontakt aufnehmen:
Berliner Geschichtswerkstatt e.V.
Projektgruppe Geschichtswerkstatt Lichtenrade
Goltzstraße 49 (U-Bhf. Eisenacher Straße)
D-10781 Berlin
Tel.: 030 / 215 44 50
Fax.: 030 / 215 44 12
e-mail: GeschichtswerkstattLichtenrade[at]t-online.de
Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Kto-Nr. 3037002
Stichwort "Projektgruppe Lichenrade"
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